| 
          
         | 
        
          
            <<  
             ^ 
              >>
          
          
            
              
                Date: 2002-02-16
                 
                 
                Stimme gegen den Patent/wahnsinn
                
                 
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- 
                 
                
      Mit Jean Pierre Chevenement hat sich wieder ein prominenter Politiker in die  
Liste jener eingetragen, die Patetente auf IT-Lösungen als gefährlichen  
Unsinn betrachten. 
 
Um bei dieser Gelegenheit ein Missverständnis aufzuklären, das zuletzt für  
allerhand zum Teil sogar empörte Anfragen gesorgt hat <huch>. Die  
vormalige Tirade gegen "rechte Sozialdemokraten, grüne Staatsanbeter und  
konservative Hardliner" war keineswegs als Tirade gegen Sozialdemokraten,  
Grüne oder Konservative gemeint. 
 
Die betreffende q/depesche 
http://www.quintessenz.at/archiv/msg01842.html
                   
 
In AT-Land - wo die Sozialdemokratie anno schnee unter Bruno Kreisky die  
Wahrung der Bürgerrechte ganz oben in den Prioritäten hatte - waren die  
tonangebenden SP-Rechten bis zum Machtverlust, von ihren FP-Widerparts  
politisch kaum zu unterscheiden, was etwa Xenophobie und  
Überwachungs/geilheit betrifft. 
 
Von den Grünen wiederum kommt hier/zulande - wenn man vom  
nimmermüden Peter Pilz absieht - höchstens die Idee, gegen den  
"Wildwuchs bei Handymasten" staatlicherseits vorzugehen, statt sich um  
den Verlust der Privatsphäre, den diese Technologie bringen kann, zu  
sorgen. Die Schauspielerin Mercedes Echerer, die für die AT-Grünen im EU- 
Parlament einsitzt, vertritt als "Künstlerin" mehr oder weniger offen den  
Standpunkt der Copyright-Mafia. 
 
Besonders in DE fallen Sozialdemokraten und Grüne zum Netz politisch  
besonders regelmäßig Rufe nach dem Staatsanwalt ein, wenn die yellow  
press Berichtsbereitschaft signalisiert hat, weil es gegen "Nazi-Websites"  
geht.  
 
Ende der Siebziger Jahre des versunkenen Jahrhunderts haben deutsche  
Sozialdemokraten einen Gesinnungsparagraphen für Staatsbeamte  
eingeführt. Dem linken Flügel wurde der "Radikalenerlass" damit  
schmackhaft gemacht, dass man nun endlich eine Handhabe gegen die  
[vielen] alten Nazis besonders unter der Lehrerschaft zur Verfügung habe.  
Fakt war, dass eine Unzahl Unterstützer und Mitglieder der kommunistischen  
Partei DKP, sowie Maoisten und Trotzkisten blitzartig entlassen wurden. Die  
Zahl ging in die Tausende. Es dauerte Jahre, bis man auf Druck der Medien  
den Vorsitzenden der NPD und ein paar andere Nazis, die an den Fingern  
abzuzählen waren, aus dem Bundesdienst kickte. 
 
Was  konservative Hardliner angeht, so braucht man eigentlich nicht viel  
weitere Worte zu verlieren. Wenn sie intelligent sind, müssen sie wider  
besseres Wissen argumentieren, sind sie es nicht, dann reden sie wie  
Edmund Stoiber und malen den Teufel des Cyber-Kriminalismus an die Wand. 
 
-.-. --.-  -.-. --.-  -.-. --.-  -.-. --.-  -.-. --.-  -.-. --.-   
In technologiepolitischen Fachkreisen hört man immer wieder die  
Behauptung, das Patentsystem müsse auf gewisse Bereiche der  
Informationstechnik ausgeweitet werden, weil sonst deren Investitionen nicht  
genügend geschützt würden. Diese Behauptung wurde bisher allerdings  
immer nur als abstrakte Grundwahrheit weitergegeben und niemals anhand  
von Tatsachen der deutschen oder europäischen IT-Wirtschaft belegt. 
 
Selbst wenn es gelänge, Bereiche der Informationstechnik zu finden, in  
denen Patente nachweislich vorteilhaft wirken oder gewirkt haben, müsste  
man noch immer untersuchen, ob eventuelle schädliche Nebenwirkungen der  
Patentierung diese Vorteile nicht überwiegen.  
 
Aber während bei der Legislative noch vollkommene Unklarheit herrscht,  
schreitet die Judikative bereits zur Tat, gewährt Tausende von  
Softwarepatenten und drängt auf Änderung der Gesetzesregeln. Es ist daher  
höchste Zeit für uns als Gesetzgeber, uns um diese Fragen zu kümmern.  
 
Jörg Tauss, MdB, Vorsitzender des Parlamentarischen Unterausschusses für  
die Neuen Medien IN DE 
 
Mehr Testimonials 
http://swpat.ffii.org/vreji/cusku/
                   
 
 
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
    
                 
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- 
                
edited by Harkank 
published on: 2002-02-16 
comments to office@quintessenz.at
                   
                  
                    subscribe Newsletter
                  
                   
                
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- 
                
                  <<  
                   ^ 
                    >> 
                
                
               | 
             
           
         | 
         | 
        
          
         |