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                Date: 2001-10-01
                 
                 
                Studie: Terrorismus und Buergerrechte
                
                 
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      Stefan Krempl 01.10.2001 Eine Studie der Grünen belegt, dass  
Strafverfolger und Geheimdienste im Kampf gegen Verbrecher  
keine neuen Befugnisse benötigen  
 
Die derzeitige Rechtslage zur Bekämpfung der Kriminalität rund  
ums Internet dürfte bei Ermittlern eigentlich keine Wünsche offen  
lassen, lautet der Tenor der von den Bündnisgrünen veröffentlichten  
Studie "Cybercrime und Bürgerrechte". Die Palette der Befugnisse  
reicht von der Auswertung öffentlicher Informationen im Netz über  
Auskunftsrechte zu allen erdenklichen Telekommunikationsdaten  
bis zum "staatlichen Hacken" in schwer wiegenden Fällen.  
 
"Nach den Terroranschlägen auf die USA"  so oder so ähnlich  
fangen momentan unzählige Artikel an, in denen es um die von  
Anfang an absehbaren, einschneidenden Veränderungen in Folge  
des Epochenwandels am 11. September 2001 geht. In den meisten  
Fällen handeln diesen Reports um Beschränkungen des  
Datenschutzes sowie anderer Grundrechte. Gleichzeitig ist den  
Nachrichten täglich aufs Neue seit drei Wochen zu entnehmen,  
dass die Befugnisse für Strafverfolger bereits deutlich ausgeweitet  
worden sind oder demnächst ausgebaut werden sollen.  
 
So hat nicht nur Bundesinnenminister Otto Schily angefangen über  
die Frage zu sinnieren, ob wir es hier zu Lande mit dem  
Datenschutz nicht "etwas" übertrieben haben. Die SPD insgesamt,  
in der Schily bislang noch als Hardliner galt, holt kräftig auf. So  
erklärte der niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel das  
"Eintreten für die Verstärkung der inneren Sicherheit" vergangene  
Woche in einem Gespräch mit der Berliner Zeitung zur genuinen  
"Aufgabe der Linken". Schließlich gehe es dabei darum, die Armen  
zu schützen, die sich nicht selbst teures Wachpersonal und  
"Vorortvillen" leisten können. Einem "grenzenlosen Recht auf  
informationelle Selbstbestimmung" erteilte der SPD-Politiker  
gleichzeitig eine scharfe Absage. "Sie hört da auf, wo wir Daten  
brauchen, um Menschen in diesem Land zu schützen."  
 
Wer frei leben will, braucht Sicherheit vor Kriminalitaet und  
Terrorismus. Diese Sorge bewegt die Menschen und nicht die  
angestaubte Theorie vom angeblich allmächtigen  
Ueberwachungsstaat. Otto Schily, Bundesinnenminister (SPD),  
über die Maßnahmen der Regierung zur Verbesserung der inneren  
Sicherheit  
 
"Nach den Terrorattacken" hat der US-Senat den Weg freigemacht  
für einen leichteren Einsatz des in Kreisen der letzten  
verbleibenden Bürgerrechtlern nach wie vor umstrittenen FBI- 
Lauschsystems Carnivore, dem in Zukunft keine Email oder  
sonstige Kommunikationsinhalte im Netz entgehen sollen Mehr  
Überwachung). Gleichzeitig erwägt der Senat, ob die nach  
jahrelangem Streit gewährten Freiheiten beim Export von  
Kryptoprodukten nicht rückgängig zu machen seien und jede  
verkaufte Verschlüsselungssoftware mit einer Hintertür für die  
Strafverfolger ausgerüstet sein müsste.  
 
[...] 
 
"Nach der jüngsten Terrorwelle" sieht auch die deutsche Wirtschaft  
keine Chance mehr, sich weiterhin gegen die lange Zeit lautstark  
bekämpfte Telekommunikations-Überwachungsverordnung (TKÜV)  
zu stellen ( Fingerlecken für die Stasi?). "Angesichts der aktuellen  
sicherheitspolitischen Diskussion stimmen wir trotz  
fortbestehender Bedenken im Detail und einer hohen Belastung für  
die Teilnehmernetzbetreiber zu", sagt Rainer Lüddemann,  
Geschäftsführer des Bundesverbands der regionalen und lokalen  
Telekommunikationsgesellschaften.  
 
Zahlreiche andere Unternehmerverbände hatten sich bei einem  
Gespräch mit Vertretern des federführenden  
Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag in Bonn ähnlich  
geäußert. Aus der "Zustimmung" wurde dabei beim Deutschen  
Industrie- und Handelskammertag ( DIHK) sowie beim Verband der  
deutschen Internet-Wirtschaft eco allerdings ein weniger erfreutes  
"Hinnehmen" ( Die Lauschverordnung kommt).  
 
Doch die von Experten generell als "ineffizient" kritisierte  
Lauschverordnung könnte angesichts der Umstände sogar noch  
verschärft werden. Das Wirtschaftsministerium sieht dazu zwar  
keinen Anlass, und auch die Bundesministerien für Justiz und  
Inneres haben sich mit dem Kompromissvorschlag bislang  
einverstanden erklärt ( Wirtschaftsministerium gibt Gas bei der  
Lauschverordnung). Doch in der ersten Oktoberwoche werden  
Länder wie Bayern im Bundesrat ihre Stimmen erheben, die seit  
langem ein Mitspracherecht beim Erlass der TKÜV fordern. Sollten  
sie sich durchsetzen, ist mit erneutem Feilen an den  
Bestimmungen zum Lauschangriff auf die Surfer zu rechnen.  
 
[...] 
 
Sehr viel mehr 
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/9682/1.html
                   
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edited by Harkank 
published on: 2001-10-01 
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