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                Date: 2001-12-03
                 
                 
                DE: Teurer Flop Inpol
                
                 
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      Selten war die Verbrechersuche teurer: Jede Minute, die das neue  
Polizei-Informationssystem Inpol-Neu lief, kostete 10 Mill. DM.  
Keine Angst, das komplexe Programm belastete den Haushalt von  
Ober-Polizist und Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) nicht mit  
Milliarden Mark: Erst lief das System langsam, dann gar nicht  
mehr  zehn Minuten nach seinem Start wurde es abgeschaltet.  
100 Mill. DM steckte der Staat seit 1992 in Inpol-Neu. Doch jetzt  
muss die Polizei für die Rasterfahndung in Sachen Terroristen mit  
dem alten Inpol weiterarbeiten  das auf museumsreifen Rechnern  
läuft. Ein Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG  
attestierte dem neuen Polizeisystem einen erheblich  
sanierungsbedürftigen Zustand. Die Performance sei völlig  
unzureichend. Für den Bundesrechnungshof ist das ambitionierte  
Projekt vollständig aus dem Ruder gelaufen. Zunächst hatten die  
amtlichen Prüfer noch die Kostenexplosion von 40 Mill. DM auf  
mindestens 280 Mill. DM bis 2004 gerügt, mittlerweile fürchten sie,  
dass das System nicht einmal mehr zu retten ist. Symptomatisch  
für den Umgang deutscher Behörden mit großen IT-Projekten:  
Auch die Unternehmensberater von Kienbaum schätzen, dass 50  
% aller IT-Projekte in öffentlichen Verwaltung scheitern, in der  
freien Wirtschaft sind es 40 %. Die Folge: eine Geldverschwendung  
riesigen Ausmaßes  und die Zeche zahlt der Bürger. 
[...] 
 
http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buildhbnw/bmc/cn_hnavi_nw/bmc/cn_artikel_nw/bmc/cn_weitere_nwzeitung_nw/docid/482608/strucid/PAGE_201599/pageid/PAGE_201599/SH/0/depot/0/index.html
                   
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edited by Harkank 
published on: 2001-12-03 
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