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                Date: 2000-11-08
                 
                 
                Esther Dyson & die Regulierung
                
                 
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      Stefan Krempl 08.11.2000  
 
Esther Dyson widersprach auf einem Workshop des Global  
Internet Projekt den Regulierungsgelüsten der  
Bundesjustizministerin und äußerte sich zum europäischen  
Icann-Direktor Müller-Maguhn  
 
Macht verteilen statt Macht zentrieren, ist die Losung der  
Netzlady Esther Dyson. Was ihr bei der Internet Corporation  
for Assigned Names and Numbers ( Icann)) nicht so recht  
gelang, möchte sie zumindest bei der Regulierung von  
Netzinhalten verwirklicht sehen. Auf einem Meeting des  
Global Internet Projects, einem Lobbyverband der  
Telekommunikations- und Netzindustrie, zog Dyson ein  
erstes Resümee ihrer Arbeit bei Icann und empörte sich über  
Zensurbestrebungen des Bundesjustizministerium.  
 
Ein Schar mehr oder weniger ergrauter Männer aus aller  
Herren Länder tagte die vergangenen drei Tage in Berlin, um  
über "Sicherheit, Privacy und Zuverlässigkeit des Next  
Generation Internet" zu beraten. GIP - das steht für Global  
Internet Project - nennt sich der 1996 von Netscape- 
Vorstandschef Jim Clarke ins Leben gerufene erlauchte  
Kreis, zu dem altgediente Manager von Unternehmen wie der  
Deutschen Bank, der Deutschen Telekom, Fujitsu, IBM,  
Nokia, Telstra oder WorldCom - vertreten durch niemand  
Geringeren als den Internet-Daddy Vint Cerf - gehören.  
 
Die selbst ernannten "Führer der Internet-Revolution" hörten  
sich zwischen Sonntag und Dienstag größtenteils hinter  
verschlossenen Türen die unterschiedlichsten Standpunkte  
zur Netzregulierung an. Die extremsten Positionen vertraten  
dabei mit der Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin  
und der scheidenden Vorstandsvorsitzenden der  
Netzverwaltung Icann, Esther Dyson, just zwei Frauen, die  
sich die Herrschaften jeweils zum Dessert eingeladen hatten  
und die stellvertretend die deutsche bzw. amerikanische  
Regulierungskultur auf den Punkt brachten.  
 
Nach dem Abendessen am Montag im Opernpalais nahm  
Däubler-Gmelin zunächst die GIP-Mitglieder, zu denen sich  
Gäste aus der gesamten "Netz-Community" wie der  
Chairman der Internet Engineering Task Force ( IETF), Fred  
Baker, gesellt hatten, ins Gebet. "Wer die großen Chancen  
des Internets für Wirtschaft, Handel, Kommunikation und  
Unterhaltung nutzen und ausbauen will, muss sich auch der  
Verantwortung für die Sicherheit im Internet stellen",  
ermahnte die Ministerin die beim Espresso sitzenden  
Entscheider. Der Missbrauch dieses globalen Mediums,  
forderte sie weiter, "muss gemeinsam bekämpft werden".  
 
Die Macht begrenzen, Informationen zu zensieren  
 
Während auch den aus den USA für den Workshop  
Angereisten derart von allen Regierungen weltweit mantrahaft  
vorgetragene Erwartungen nicht unbekannt waren, so dürfte  
für sie doch die wenig später von Däubler-Gmelin  
vorgetragene Forderung, Nazi-Seiten weltweit aus dem Netz  
zu verbannen, überraschend gewesen sein.  
 
Volltext 
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/4210/1.html
                   
 
 
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edited by Harkank 
published on: 2000-11-08 
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