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                Date: 2001-03-10
                 
                 
                AT: Aufschrei gegen Abhoerplan
                
                 
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      Das ist der Aufmacher des [Print]-Kurier von heute, Samstag- 
Morgen. Wer den zugehörigen Artikel [unten] durchliest,  
findet [onsite Kurier] am Ende eine URL, welche eine nicht  
völlig unbekannte ist. 
 
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Es ist ein Angriff auf die Privatsphäre jedes einzelnen der 5,6  
Millionen österreichischen Handy-User. Würde die  
Überwachungsverordnung zum Telekommunikationsgesetz  
(TKG) so wie sie derzeit geplant ist, realisiert, werden Handy- 
Besitzer zu gläsernen Staatsbürgern. Denn jeder könnte fast  
nach Belieben belauscht, ausspioniert, überwacht oder  
analysiert werden.  
 
Der Entwurf dieses Lauschpapiers sieht nämlich für die  
Polizei kaum Bestimmungen des Persönlichkeits- und  
Datenschutzes vor: Fahnder könnten sich in Echtzeit,  
sprich auf Knopfdruck, in Telefonate schalten und diese  
aufzeichnen. Dass sie also selbst in Systeme einsteigen und  
auf die Hilfe der Techniker der Mobilfunkbetreiber verzichten  
könnten.  
 
Mit den Rufdaten könnten genaue Profile erstellt werden.  
Nicht nur, wer wen angerufen hat, wie lange das Telefonat  
gedauert hat und was gesprochen wurde, sondern auch, wo  
sich der Benutzer aufgehalten und wie er sein Mobiltelefon  
genutzt hat.  
 
ZWEIFEL IN DER JUSTIZ 
 
Doch dieser Persilschein für staatliche Lauscher, wie es der  
Grün-Abgeordnete Peter Pilz nennt, steht vor dem Kippen.  
Mehr als 25 Stellungnahmen sind im Verkehrsministerium  
eingelangt. Auf die Frage, ob auch eine positive dabei sei,  
meinte der zuständige Sektionschef im Ministerium,  
Hermann Weber: Nicht ganz. Im Nachsatz: Sogar das  
Justizministerium, das bei der Formulierung der Verordnung  
dabei war, hat Anmerkungen und Änderungswünsche  
geliefert. Weber wartet nun noch die Sitzung des  
Datenschutzrates am kommenden Montag und dessen  
Stellungnahme ab, und wird das Papier dann dem Innen- und  
Justizministerium sowie wieder seiner Ministerin Monika  
Forstinger vorlegen. Noch vor Ostern soll eine Entscheidung  
fallen: Neuformulierung oder Unterschrift. Dass die Ministerin  
den Bau dieses Spionage-Netzwerks unterschreibt, gilt als  
unwahrscheinlich.  
 
Die Reaktion des Justizministeriums ist Indiz, dass sogar  
den Verfassern die Sache zu heiß wird, meint Pilz. Man  
kommt drauf, dass die Verordnung nur der Wunsch der FPÖ  
und einiger Fahnder im Innenminsterium ist. Letzteres hat ja  
bereits 1998 eifrig am Papier Enfopol 98 der Gruppe  
Polizeiliche Zusammenarbeit in der EU mitgearbeitet. Enfopol  
tauchte zu jener Zeit auf, in der Österreich den EU-Vorsitz  
hatte.  
 
In diesem Papier hatten die Europa-Polizisten  
zusammengeschrieben, wie die Überwachung des  
Telekommunikationsverkehrs in der EU aussehen soll. Die  
Fahnder wollten EU-weit Zugriff auf alle erzeugten Signale   
auf Telefongespräche ebenso wie auf den Datenverkehr, auf  
Mobilboxen, Internet, Services etc. Enfopol wurde durch  
Widerstand in der EU gekippt. Allerdings wird versucht, die  
Forderungen scheibchenweise in andere EU-Richtlinien und  
in nationale Verordnungen einzubauen.  
 
Die Gegner des Lauschpapiers sind nicht nur  
Arbeiterkammer und Datenschützer, sondern auch  
Netzbetreiber, die ihre Systeme mit dreistelligem  
Millionenaufwand lauschgerecht adaptieren müssten. Aber  
nicht nur deshalb ist der Unmut bei Mobilkom & Co. groß.  
Die Verordnung ist eine Wünsch-Dir-Was-Liste, die sehr  
offen formuliert ist, kritisiert max.mobil-Sprecherin Manuela  
Bruck. Praktisch müssten wir den Fahndern alles liefern,  
was sie wollen, denn jeder Wunsch kann mit einem Punkt  
argumentiert werden.  
 
Besonders heikel ist die Forderung der Fahnder zu sehen,  
dass sie Zugang zur so genannten Schnittstelle haben  
wollen. Das ist jener Bereich, in dem Handy-Telefonate ins  
Festnetz eingebunden und dort zu den entsprechenden  
Netzen, bzw. Services weitergeleitet werden. In dieser  
Mobilfunk-Vermittlungsstelle wird auch ein Teil der  
Nutzerdaten verwaltet. Hat man hier Zugang, kann man  
praktisch sämtliche Daten absaugen, die anfallen. Sind es  
heute nur Gespräche, Telefonnummer, Standort etc., so  
sind dies künftig Daten, die an Genauigkeit nicht mehr viel  
offen lassen. 
 
Mehr 
http://www2.kurier.at/pages/html/anwendung/k_content.php3?xmlval_ID_KEY[]=0030&xmlval_PARENT_KEY[]=0029&mdoc_id=2123767&content=main
                   
 
 
 
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edited by Harkank 
published on: 2001-03-10 
comments to office@quintessenz.at
                   
                  
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